Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
ETFs oder Aktien?

ETF oder Aktien: Was ist die beste Anlagestrategie?

Inhalt

Beim Gespräch unter Freunden kam kürzlich wieder die Diskussion auf, ob man denn nun lieber in ETFs (Anlagestrategie ETF) oder in Einzelaktien (Anlagestrategie Aktien) investieren sollte.

Was ist denn nun besser, ETFs oder Aktien? Die eine Seite vertrat die Meinung, dass ETFs am besten sind. Dies konnten sie auch mit maßgeblichen Argumenten untermauern.

Die Aktien-Liebhaber führten aber auch spannende Argumente für ein Investment in Einzelaktien an.

In diesem Artikel wollen wir uns mal beide Seiten genauer anschauen. So kannst du am Schluss selbst entscheiden, was am besten zu dir passt. Denn du fragst dich sicher: Welche Anlagestrategie passt zu mir?

Was sind die Argumente?

???? Aktien kaufen: Geld verdienen mit „deinen“ Unternehmen und Möglichkeit haben, den Einsatz zu vervielfachen

Ein klarer Vorteil von Einzelaktien ist die Identifikation mit dem „eigenen Unternehmen“. Als Aktionär ist man ein direkter Anteilseigner einer Aktiengesellschaft und kann auf der Hauptversammlung seine Mitspracherechte geltend machen. ++Übrigens gibt es auf Hauptversammlungen (kurz: HVs) oft sehr leckeres Essen.++

Man kann über Jahre hinweg die Wachstumsstory von großartigen Unternehmen verfolgen und mit ihnen durch alle Höhen und Tiefen gehen.

Mit etwas Glück kann man es schaffen, seinen Einsatz zu vervielfachen.

Bei der direkten Aktienanlage fallen außerdem keine laufenden Kosten an und man kann mit einer entsprechenden Aktienauswahl jeden Monat Dividende erhalten (z.B. Realty Income).

Diese Punkte können helfen, Begeisterung für das Investieren zu finden.

Allerdings erfordert die Aktienauswahl auch, sich ausführlich mit den Unternehmen zu beschäftigen. Dabei ist es wichtig laufend am Ball zu bleiben, denn mit dem einfachen Aktienhandel (Aktien kaufen/verkaufen) ist es nicht getan. Wer erfolgreich in Aktien investieren möchte, muss neben Geld auch Zeit investieren.

etf oder aktien
Bild von Nattanan Kanchanaprat auf Pixabay

???? ETFs kaufen: Reich werden durch passives & langfristiges Investieren in die Weltwirtschaft

Bei aller Begeisterung für Einzelaktien gibt es auch immer wieder Fälle, die gegen die Anlage in Einzeltitel (Aktien) sprechen. Dazu gehört der aktuelle Bilanzskandal von Wirecard, der Abgasbetrug von VW, das Verschlafen der Smartphone-Revolution von Nokia oder die Lehman Brothers Pleite.

Die Fälle zeigen, dass es immer wieder Aktien von einst großartigen Unternehmen gab, mit denen Anleger riesige Verluste eingefahren haben.

Da solche Ereignisse nicht vorher vorhersehbar sind, bewährt sich die alte Börsenweisheit „nicht alle Eier in einen Korb zu legen“. Aber wie viele Aktien braucht man, um ein gut gestreutes Portfolio zu haben?

börsenweisheit
Bild von Alexandra_Koch auf Pixabay

Die Finanzmarkttheorie besagt: Am besten alle!

Nur so macht man sich von jeglichen firmen-, länder- und industriespezifischen Risiken unabhängig.

Es bleibt lediglich das sogenannte „systematische Risiko“ übrig.  Dieses stellt das allgemeine Weltwirtschaftsrisiko dar, dem alle Unternehmen immer ausgesetzt sind.

Für Privatanleger ist es jedoch allein schon aus Kostengründen so gut wie unmöglich, sich tausende einzelne Aktien ins Depot zu legen.

Zum Glück lässt sich dies viel einfacher mit einem Investment in einen weltweit gestreuten ETF umsetzen: Der MSCI ACWI oder der FTSE All World beinhalten zum Beispiel über 80% der weltweiten Marktkapitalisierung und stellt so eine sehr gute Näherung an das Weltmarktportfolio (= alle Aktien) dar.

Gefällt dir ein ETF? Dann schau, ob es einen ETF Sparplan auf diesen ETF gibt? Dadurch kannst du regelmäßig einen Teil in den ETF investieren (z.B. 25 Euro/Monat) und so kontinuierlich Vermögen aufbauen. Ob ein ETF sparplanfähig ist, erfährst du, wenn du unsere ETF-Suche nutzt.

Ein solches Investment ist sehr kostengünstig möglich und erfordert im Gegensatz zum Einzelaktien-Investment nur wenig Zeit. Es ist auch keine laufende Überwachung notwendig, da man einfach am Erfolg der Weltwirtschaft mitverdient.

Also sind Einzelaktien keine gute Idee? (Doch!)

Wie im ersten Teil erwähnt, können Einzelaktien enorm zur Begeisterung für das Investieren beitragen. Allein wegen des Besuchs einer Hauptversammlung seines Unternehmens sollte jeder einmal eine Einzelaktie besitzen.

Jedoch ist es dabei immer wichtig, nie zu viel in ein einzelnes Unternehmen zu investieren. Fast jedes noch so gute Unternehmen kann einmal unerwartet Opfer eines Skandals werden oder einen Trend verschlafen.

Es lohnt sich nicht, sich diesem Risiko zu sehr auszusetzen.

Am besten empfiehlt es sich daher einfach auf ETFs und Einzelaktien zu setzen.

Die ETFs bieten sich dabei als gutes Kerninvestment an und mit den Einzelaktien können je nach persönlichem Belieben zusätzlich noch Akzente gesetzt werden.

Dies gilt außerdem auch für Branchen und Länder ETFs. Diese sind zwar von Grund auf schon besser diversifiziert als Einzelaktien, können jedoch auch weit hinter den Gesamtmarkt fallen und sollten daher stets in ihrer Positionsgröße begrenzt werden.

????‍????‍????‍???? Für wen eignet sich welche Anlagestrategie und warum?

Wie ihr euer Investment nun zwischen Weltmarkt-ETFs, spezifischen Branchen- bzw. Länder-ETFs und Einzelaktien aufteilt, hängt zunächst einmal von eurem Interesse und Kenntnissen am Kapitalmarkt ab.

Wenn ihr nur wenig Zeit und/oder Interesse habt oder noch ganz am Anfang steht, empfiehlt es sich am besten 100% in einen Weltmarkt-ETF zu investieren. Dies bringt das geringste Risiko mit sich und erfordert auch am wenigsten Aufwand.

Wenn ihr dann Begeisterung für das Thema entwickelt, wird es euch jedoch früher oder später reizen, auch einmal in etwas anderes zu investieren.

Nach intensiver Recherche könnt ihr dann auch mal etwas in einen etwas spezifischeren ETF oder eine Einzelaktie investieren. Bei einem spezialisierten ETF empfiehlt es sich dabei jedoch maximal 5%, bei einer Einzelaktie sogar nur 2% des Gesamtdepots auf eine einzelne Position zu setzen.

Beim ETF sollte die entsprechende Gewichtung dabei von der Spezifik des jeweiligen ETFs, bei Einzelaktien von der Unternehmensgröße abhängen.

In einen ETF auf den weltweiten IT-Sektor oder ein großes Unternehmen wie Microsoft könnt ihr mehr investieren als in einen speziellen ETF auf südafrikanische Goldminenaktien oder ein Startup Unternehmen wie Snap.

Mit der Zeit und eurer zunehmenden Erfahrung könnt ihr diesen spezifischen Investments dann ein größeres Gewicht in eurem Portfolio geben.

Aber auch dabei empfiehlt sich die Daumenregel maximal 30% des Depots in besondere Einzel-Investments zu stecken und dies erfordert bereits echt viel Zeit und Überwachung.

Ein Beispiel für ein solches Portfolio könnte so aussehen:

PositionGewicht
MSCI World ETF60,0%
MSCI Emerging Markets ETF20,0%
MSCI Europe Consumer Staples ETF5,0%
MSCI Brazil ETF3,0%
Video Gaming and eSports ETF2,0%
Microsoft2,0%
Reckitt Benckiser2,0%
Lonza Group1,5%
Barrick Gold1,5%
JD.com1,0%
Varta AG1,0%
Indofood0,5%
Naspers0,5%
 100,0%

Der MSCI World und der MSCI Emerging Markets bilden mit zusammen 80% die Kernposition des Depots.

Die Gewichte der Spezial-ETFs hängen von der Spezifik des jeweiligen ETFs ab und machen hier zusammen 10% aus.

Die restlichen 10% sind auf verschiedene Einzelaktien abhängig von ihrer Unternehmensgröße verteilt.

Fazit

Ein kombiniertes Investment in Einzelaktien, Spezial- und Weltmarkt-ETFs stellt eine gute Lösung dar.

Das spezifische Risiko lässt sich in Grenzen halten und es bleibt für den, der mag, genug Raum für eigene Ideen und Strategien.

Die Weltmarkt-ETFs sollten dabei den Kern des Portfolios bilden.

Maximal 30% sollten in spezifische Investments in Einzelaktien und Spezial-ETFs investiert werden, wobei das Gewicht der jeweiligen Einzelposition auch hier stets begrenzt werden sollte.

Pascal Kielkopf

Content Manager

Pascal Kielkopf ist einer unserer ETF-Experten. Er ist bereits seit 2013 selbst investiert und besitzt viel Praxiserfahrung. Durch sein Masterstudium im Bereich Finanzen an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt hat er sich ein breites Wissen zu vielen Finanzthemen, insbesondere dem passiven Investieren in ETFs angeeignet. Ferner hat Pascal bereits beim Indexanbieter Solactive in der Produktentwicklung gearbeitet und weiß genau, wie ETFs entstehen und wie der Handel funktioniert.

Disclaimer: Der Inhalt dieses Artikels dient ausschließlich der allgemeinen Information und stellt keine Anlageberatung und keine Kaufempfehlung dar. Er kann und soll eine individuelle Beratung durch hierfür qualifizierte Personen nicht ersetzen. Entscheidungen, die aufgrund von hier gemachten Angaben getroffen werden, erfolgen stets in eigener Verantwortung. Jegliche Haftung wird ausgeschlossen.

2 Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner